Jochen Schnepf Bildender Künstler
Teilchenbeschleuniger, naturwissenschaftliche Apparate so groß wie ganze Menschenstädte, blicken in das Innerste der Atome und führen die Forschenden damit in das amorphe Grenzland wissenschaftlicher, philosophischer und spiritueller Welterklärung.
Dafür wollte ich Bilder finden. Die ersten Ergebnisse waren lediglich Zitate der tief in uns Menschen verankerten Archetypen, viele Grüße von Carl Gustav Jung. Dann ebenfalls wenig zielführende Versuche mit den Fraktalen des Mathematikers Benoit Mandelbrot.
Schließlich fand ich eine experimentelle Software für digital art, die Mathematik in Bilder übersetzt. Die einfache, auf den ersten Blick regelrecht harmlos wirkende Algorithmen in endlos komplexe Strukturen iteriert. Technische Konstrukte kippen unvermittelt in organische Gebilde. In Schwärme von Seeigeln zum Beispiel.
Ein Gast meinte später, dass "Deep Blue Sea" für ihn der Bionik nahestehe: Warum perlen Wassertropfen von der Lotusblume ab? Warum sind Bienenwaben so belastbar? Alles nur Mathematik?
Ich wünsche Ihnen viel Freude und "den Hauch einer Ahnung" bei der Evolution der 100 Quadrate.